Nach der Saison ist für Serdal Celik und Harun Yildiz als Trainer der Zweiten Herren des RSV Rehburg Schluss. Ihr Team steht kurz vorm Aufstieg. Warum sie trotz des enormen Erfolges die Bank freimachen.
RSV: Serdal, Harun, ihr geht beide nach der Saison. Warum?
Harun Yildiz: Zuallererst möchte ich sagen: Das hat mit der Mannschaft oder dem Vereine gar nichts zu tun. Ich kann als Lokführer bei der Bahn aufsteigen, einen eigenen Standort leiten. Diese Berufschance möchte ich nutzen und lerne gerade in Frankfurt dafür. Das geht noch bis Sommer so und danach werde ich ein Jahr praktisch lernen. In Frankfurt. Da bleibt leider keine Zeit mehr, um den Jungs ein guter Trainer zu sein.
Serdal Celik: Bei mir sind es bedauerlicherweise auch die beruflichen Gründe. Ich werde aktuell als Busfahrer geschult und möchte ab Mai bereits Busse im Kreis fahren. Da ich in zwei Schichten arbeite, wird die Zeit knapp. Ganz oder gar nicht – Larifari ist für niemanden fair.
Ihr habt in der Liga nur gewonnen. Was bleibt euch im Gedächtnis?
Serdal: Die Jungs. Wir haben uns immer besser kennengelernt, viele haben was dazu gelernt. Der Respekt und die Hilfe untereinander stimmen. Keiner murrt herum, im Gegenteil: Wenn im Training ein Tor getragen werden muss oder Hütchen eingesammelt werden sollen, gehen die meisten von selbst los.
Harun: Wir sollten nicht vergessen: Wir haben hier ein angeschlagenes Team vorgefunden, das nach dem Abstieg wenig Selbstvertrauen hatte. Heute schaue ich auf den Platz und sehe ein Grundgerüst aus Spielern wie Timo, Daniel, Ole, Tim Gallmeyer oder Steffen. Das sind Alphatiere, die für das Team sehr wichtig sind. Martin dazu als Erfahrener Spieler, Jarno als überragendes Talent und mehr Verantwortung. Es sind eigentlich alle beteiligt am Erfolg.
Serdal: Wir haben auch Spieler aus der Dritten bekommen, die sich stetig weiterentwickeln wie Mo, Manu oder zuletzt Wolfgang. Dazu kommen Spieler wie Henry oder Tim Hachmeister, die es schwer haben, Akzente zu setzen, wenn sie bei 5:0 eingewechselt werden. Aber die immer super mitmachen.
Was war euer Plan? Der Aufstieg stand im Sommer ganz oben …
Harun: Natürlich wären wir gern länger geblieben als nur eine Saison. Doppelt aufsteigen, also, im nächsten Jahr nochmal, das hatte ich mir vorgenommen.
Serdal: Wenn die Jungs jedes Spiel ernst nehmen, ist das auch drin, auch wenn wir nicht mehr ihre Trainer sind. Schaut man auf das Team, darf man sagen: Das Potenzial für mehr ist da!
Wie gehts bei euch weiter? Bleibt ihr dem RSV treu?
Serdal: Also ich werde nächstes Jahr die Alte Herren als Trainer betreuen und will alles mit der Truppe gewinnen. Nebenbei werde ich mich im Herrentraining immer fit halten, wenn ich Zeit habe.
Harun: Ich bleibe auch hier, möchte bei der Ersten Herren trainieren. Es ist noch so viel Feuer da, ich kann noch nicht aufhören. Das erste Mal Trainer mit Serdal war schon super. Wir haben uns gut ergänzt. Er hat das Gespür und die Taktik, ich motiviere und organisiere lieber.
Serdal: Das war wirklich gut. Ich habe viel gelernt aus dieser Saison. Wie wichtig es ist, alle Spieler gleichzubehandeln.
Harun: Ja, wie in einer guten Firma, muss jedes Teammitglied seine Rolle kennen. Das ist bei uns Trainern so und ist bei den Spielern auch so. Das ist vielleicht der Schlüssel zu unserem Erfolg.