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Die Erstvertretung des RSV Rehburg konnte die Aufstiegssaison erfolgreich beenden und das Ziel „Einstelliger Tabellenplatz“ erreichen. Rehburgs Reserve hingegen muss den bitteren Gang in die 2. Kreisklasse antreten. Ein Neustart ist jedoch bereits vorbereitet. Für beide Mannschaften war dies eine außergewöhnliche Saison. Ein Rück- und Ausblick.

Die Saison 2023/24 wird allen Akteuren beim RSV Rehburg sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Nach dem Aufstieg der 1. Herren und dem starken Abschneiden der 2. Herren in der Vorsaison wollte man den Schwung in die nächste Saison mitnehmen und schnell für klare Verhältnisse sorgen. Es kam anders!

Die Vorbereitungen beider Mannschaften begannen verheißungsvoll. An den Trainingstagen tummelten sich etliche Spieler auf den Plätzen. Bei der 1. Herren „kämpften“ insgesamt 27 Spieler um die Stammplätze. Die 2. Herren kann auf einen breiten Kader von knapp 20 Spielern zurückgreifen. Beste Voraussetzungen für die Trainerteams Markus Thielker & Mike Friedrich sowie Interiemstrainer Axel Winkelhake und M. Bauerschäfer.

Die 1. Herren startete in die neue Saison furios. Freundschaftsspiele gegen Bezirksligisten sowie die 1. Runde des Bezirkspokals wurden jeweils mit 5:0 gewonnen. Der Fußball war zügig, taktisch durchdacht und ansehnlich. Schnell kamen Stimmen auf die von „oben angreifen“ sprachen.

Die 2. Herren verlor zwar beide Testspiele, hatte sich jedoch auch klassenhöhere Teams ausgesucht. Das Kreispokalspiel gegen den klassentieferen SSV Pennigsehl-Mainsche (7:0) sowie das erste Saisonspiel gegen TV Eiche Winzlar (4:1) wurden jedoch gewonnnen. Ein starker Beginn der Reserve.

Das erste „Nebengeräusch“ der Spielzeit war sicherlich die Tribünenüberdachung, die einen Sturm nicht überlebte und die Fans und Zuschauer somit vorerst „im Regen stehen“ ließ. So fehlte von Anfang an irgendwie die Stimmung im frischli Sportpark. Die Verantwortlichen machten sich jedoch direkt an die Arbeit organisierten Spenden, veranstalteten Gewinnspiele und sammelten Sponsorengelder ein um eine neue Überdachung zu finanzieren.

Kein Saisonstart wie man ihn sich vorstellt!

Das zweite (und auch direktere) „Nebengeräusch“ für die Mannschaft von Coach Thielker war sicherlich der 1. Spieltag der ersten Bezirksligasaison nach 7 Jahren Abwesenheit. Das Spiel sollte an einem Donnerstagabend im frischli Sportpark beginnen. Spieler, Verantwortliche, Fans und Zuschauer waren bereit um auf dem B-Platz endlich wieder Bezirksfussball zu erleben. Daraus wurde nichts! Gegner und Schiedsrichter befanden den Platz zu schlecht und somit wurde aus der Saisoneröffnung ein lauer Sommerabend.

Ebenfalls schlechte Stimmung herrschte bei den Jungs der 2. Herren. Nach dem guten Start hagelte es (teilweise hohe) Niederlagen am Fließband. Das Kreispokalaus gegen SV Nendorf und fünf Niederlagen am Stück wurden mit einem 2:2 gegen Aufsteiger SSV Steinbrink beendet. Grund hierfür waren Urlauber, teilweise heftige Verletzungen (u.a. zwei Kreuzbandrisse) oder einfach Spieler, die dem Fussball fernblieben. Somit ging es der eigentlich guten Moral der Mannschaft genauso wie der Tabellenplatzierung; Es ging schnell in den Keller!

Die 1. Herren behielt jedoch vorerst ihre Form. Im ersten Spiel der Saison (zu Hause gegen TuS Wagenfeld) gewann man 3:1 und auch in der 2. Runde des Bezirkpokals (2:1 in Haßbergen) behielt man die Oberhand. Doch es zeichnete sich hier schon ab, dass die nicht vorhandene Sommerpause zum Problem werden könne. Bereits jetzt hatte die Mannschaft 8! Ausfälle zu beklagen.

Wachsendes Lazarett und Talfahrt ins Bodenlose!

Die steigende Anzahl an verletzten Spielern machte einfach keinen Halt mehr. Nach jedem Spiel der 1. sowie 2. Herren füllte sich das RSV-Lazarett. Wenn einer die Krankenstube verlies, kamen zwei neue hinzu. So mussten beide Mannschaften mehr und mehr improvisieren.

Das führte zu Niederlagen bei beiden Teams. die Erstvertretung verlor nicht nur Spiele sondern verschenkte sichere Punkte oftmals in den letzten Minuten der nächsten Spiele. Der Aderslass war besonders bei der 2. Herren zu spüren. Hier kamen schnell Spieler der Alten Herren sowie der Drittvertretung zum Einsatz um die Ausfälle zu kompensieren.

Die Verantwortlichen des Vereins steckten die Köpfe zusammen. Wie soll es weitergehen? Weiter zweigleisig denken? Alternativen? Es sollte noch verzwickter werden.

Es wird dunkel in Rehburg!

Nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg (vier Niederlagen, zwei Remis) kam es zum „Highlight“ im frischli Sportpark bevor es ganz dunkel wurde! Der Landesligist 1. FC Wunstorf kam im Bezirkspokal nach Rehburg und die Zuschauer sahen eines der besten Spiele des RSV Rehburg. Unglücklich unterlag man am Ende des Gästen aus der Region Hannover, konnte aber stolz auf die eigene Leistung sein. Schließlich zeigte das Spiel viel mehr Licht als Schatten.

„Schattig“ wurde es in Rehburg trotzdem. Der nächste große „Nebenkriegsschauplatz“ für den RSV Rehburg kam. Und das mit voller Wucht;

Nach einer Standsicherheitsprüfung sperrte die Stadt Rehburg-Loccum den Trainingsplatz (und Teile des A-Platzes) aufgrund drohender Gefahren komplett. Ein Trainings- und Spielbetrieb wäre somit nicht mehr möglich gewesen. Am selbigen Tag handelte der Vorstand des RSVs sofort und baute das Flutlicht des Trainingsplatzes ab. Und die dunkle Jahreszeit stand vor der Tür. Was nun?

Rugby floodlights, Belfast (April 2015)

Hilfe von Nachbarn aus Loccum und Winzlar

Da das Training der Herren- und auch Frauenmannschaft ab 19:00 Uhr stattfindet, war schnell klar, dass man in Rehburg nur noch max. zwei Wochen auf die Plätze kann. Der Vorstand machte sich auf die Suche nach Alternativen und musste nicht lange suchen. Die Nachbarn vom TSV Loccum boten ihre Hilfe an genauso wie der TV Eiche Winzlar. So konnte ein (eingeschränkter) Trainingsbetrieb weiterhin stattfinden, auch wenn dies alles andere als fördernd war. (An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Tobias Krönig (TSV Loccum) und Maximillian Wießner (TV Eiche Winzlar) für die unkomplizierte Hilfe.)

Die Kader der Mannschaften mussten weiterhin ihren Tribut zollen. Kaan Uysaal (Kreuzbandriss), Nico Just (Meniskussriss), Thore Busse (Bänderiss), Artur Zielke (Rippenbruch) usw. usf. belegten weitere Plätze im RSV-Krankenhaus. Fortuna meinte es mit dem RSV Rehburg nich gut und somit mussten nun bereits Spieler aus der 2. Herren (die bereits knapp besetzt war) in der 1. Herren aushelfen und wurden teilweise festgespielt.

So konnte die 1. Herren zwar zum Ende des Jahres 2022 noch 5 Punkte aus drei Spielen holen, und somit auf dem ersten Nichtabstiegsplatz überwintern,, aber der ungebremste Fall der zweiten Herren (die im Vorjahr oben in der Tabelle standen) war nicht mehr zu übersehen.

Beide Truppen, der Vorstand sowie alle Fans die es mit dem RSV halten, sehnten einfach nur noch die Winterpause herbei. Wunden lecken, auf die Beine kommen, neu ausrichten. Einfach mal durchschnaufen!

Gestärkt aus der Winterpause!

Die Saison ruhte in beiden Teams knapp 4 Monate (zwischen November und März). Genug Zeit für manche Spieler sich zu erholen und die Blessuren zu verpflegen. Durch fehlende Trainigsmöglichkeiten (oftmals Plätze gesperrt und Hallen voll) war das Individualtraining ständiger Begleiter. Mannschaftliche Aktionen waren Mangelware. Trotzdem: Es ging bergauf. Man merkte, dass man hier und da wieder Zuversicht spürte.

So ging die Reserve ebenfalls sehr zuversichtlich im März seine Spiele an. Mit Winterneuzgängen und genesenen/freien Spielern aus der 1. Herren wollte man die nötigen Punkte holen um dem Ende der Tabelle zu entkommen. Aber auch die Mannschaften der 1. Kreisklasse können Fußball spielen. Die Spiele wurden zwar besser, ansehnlicher und auch knapper, aber der Erfolg blieb zunächst aus. Gegen Kreisligaabsteiger und Titelaspiranten spielte man gut mit, verlor jedoch knapp (in der letzen Minute). Gegen direkte Konkurrenten kam man nicht über ein Unentschieden hinaus. Erst im April fuhr man den ersten Sieg 2023 ein (ASC Nienburg 1:0).

Die 1. Herren startete besser. Rückkehrer und Neuzugänge machten es leichter und brachten Schwung in die Truppe. Doch wie der Hinrundenbeginn, verschob sich erstmal auch der Start nach der Winterpause; Das Spiel bei St. Hülfe-Heede fiel überraschend aus.

So startete man zu Hause gegen den SC Twistringen und gewann mit 3:2.

Zu Hause ist es doch am Schönsten!

Aprpos zu Hause. Nicht nur gegen Twistringen sahen die vielen Rehburger Zuschauer einen Sieg im frischli Sportpark. Nach und nach bauten die Männer von Coach Thielker eine Heimfestung auf. Stets nach dem Motto: „My Home is my Castle“ konnten kaum Teams Punkte aus Rehburg entführen. Auch im folgenden Spiel setzte der RSV direkt zu Beginn des Jahres ein Ausrufezeichen. Mit 3:1 gewann man gegen den bisher ungeschlagen TuS Sudweyhe. Natürlich zu Hause!

Lediglich der SV Heiligenfelde konnte im Nachholspiel (der vierte Anlauf sollte dann mal klappen) in Rehburg punkten. Den Rest der Saison gab der RSV I keine Punkt mehr aus dem frischli Sportpark (der mittlerweile wieder eine neue Tribünenüberdachung hat) ab.

Am Ende der Saison sollte der RSV Rehburg I mit 28 Punkten sogar zweitbestes Heimteam der Liga sein! Das liegt bestimmt auch an der tollen Unterstützung der Fans! Vielen Dank dafür!

Klassenerhalt und Abstieg – Zwei Seiten einer Medaille.

Am 22. Spieltag der Bezirksligasaison konnte der RSV Rehburg I den Klassenerhalt fixieren. Mit einem 2:1 gegen TV Neuenkirchen war klar, dass die Männer um Keeper Nils Bleeke (der sich zu allem Überfluss in diesem Spiel ebenfalls am Knie verletzte und für den Rest der Saison ausfiel) im nächsten Jahr erneut im Bezirk antreten dürfen. Erleichterung! Bei allen Verantwortlichen, Spielern und Fans war die Erleichterung zu spüren. „Dieses Team ist einfach zu gut für den Abstieg!“, hieß es oft. Zu Recht.

Das letzte „Störgeräusch“ einer Saison voll Höhen und Tiefen mussten die Männer um Thore Busse am letzten Spieltag erleben. Geburtstagskind Busse wollte mit Mannschaft, Fans und Zuschauern einen Sieg, seinen Geburtstag, den Klassenerhalt und einen tollen Saisonabschluss feiern. Leider wurde daraus nur bedingt Etwas;

Erneut (wie der Hinrundenauftakt SV Heiligenfelde und der Rückrundenstart TUS St. Hülfe-Heede) hat eine Kreis Diepholzer Mannschaft dafür gesorgt, dass eine Veranstaltung die Fußballer, Zuschauer und Fans traditionell gern etwas größer zelebrieren nicht stattfinden kann. Die Verantwortlichen des SV Seckenhausen-Fahrenhorst haben entschieden, dass ihre Mannschaft nicht mehr antritt. Grund sei dafür gewesen, dass 6 Spieler auf einer Hochzeit verweilten und man keinen der Spieler der 4 anderen Herrenteams festspielen wolle. Bleibt die Frage offen, ob sie so gehandelt hätten, wäre noch etwas in Sachen Klassenerhalt möglich gewesen.

Somit konnte die 1. Herren die Rückrunde mit 21 Punkten abschließen und gibt ein kleinen Fingerzeig, wo es ggf. kommende Saison hingehen soll.

Auf der anderen Seite berappelte sich eine 2. Mannschaft in der Schlussphase der Saison und besonn sich auf die Basics im Spiel: „Zusammenhalt, Kampf und Ehrgeiz.“ Man spielte in den letzten 7 Spielen (nach dem 1:0 Sieg gegen ASC) wirklich gute Spiele. Jeder zerriss sich auf dem Platz um den drohenden Abstieg zu entgehen. Jedes mal erfuhr man respektvolle Handshakes vom Gegner („Ihr habt da unten nix verloren“) und anerkennende Worte von Zuschauern („Mit der Leistung werder ihr bald punkten.“).

Es reichte jedoch nicht mehr um das Ruder herumzureißen. Teilweise knapp verlor man jedes weitere Spiel und musste sich bereits nach dem drittletzten Spieltag als feststehender Absteiger eingestehen, dass eine Saison voller Hürden für dieses Team nicht zu schaffen war.

Ein Rekord wurde jedoch gebrochen. Insgesamt 62 Spieler wurden in dieser Saison wettbewerbsübergreifend in der 2. Herren eingesetzt. Ein weiteres Zeichen dafür, dass man viel improvisieren musste

Nun könnte man meinen, dass hier eine Mannschaft geopfert wurde um die Andere zu retten. Dies ist nicht der Fall. Eher war es das große Ganze, dass dazu führte, dass man mit der 1. Herren ggf. hinter anfänglichen Höhenflugphantasien zurückblieb und mit der Reserve den Umbruch nicht geschafft hat.

Doch allem Negativen stehen positive Dinge gegenüber:

  • Die Mannschaften des RSV Rehburg bleiben fast vollumfänglich bestehen! Lediglich ein paar kleinere Veränderung wird es geben.
  • Junge Spieler wurden weiter an die Teams herangeführt und ältere Spieler sind in neue Verantwortungen gerutscht.
  • Der Klassenerhalt der 1. Herren ist verdient und mit einer längeren Sommerpause und etwas weniger Verletzungspech wird es in der kommenden Saison für mehr reichen als ein guter Platz 9.
  • Eine neue Tribünenüberdachung wurde erstellt und bietet Schutz vor dem Wetter.
  • Der Neubau des Flutlichts ist in Planung und wird voraussichtlich in diesem Jahr beginnen. Drückt die Daumen 😉
  • Trotz aller Schocknachrichten zeigt sich, dass der Verein zusammensteht! Vielen Dank an alle Vereinsmitglieder, Ehrenamtliche und alle die es mit dem RSV gut meinen!

Neue Saison wird Neustart

Der Abstieg der 2. Herren ist auch ein Neustart. Neustart für das Team und für ein Trainerteam, dass Ambitionen hegt;

Die Reserve des RSV Rehburg startet in der kommenden Saison in der 2. Kreisklasse Süd. Es haben sich lediglich zwei Spieler (Gerrit Lindeken – Alte Herren, Jelrdik Axmann – beruflich verhindert) aus dem Team verbaschiedet. Was dazukommt, wird jedoch beachtlich sein:

Interimscoach Axel Winkelhake wird das Zepter an ein neues Trainerteam abgeben.

Mit Harun Yildiz (ehemals 1. Herren) und Serdal Celik (ehemals Estorf-Leeseringen) werden zwei erfahrene Spieler neu ins Trainergeschäft stoßen. Die beiden Freunde sind gemeinsam für den RSV Rehburg vor ca. 11 Jahren auf Torejagd gegangen und haben den Aufstieg, Kreispokalsieg und Kreismeisterschaft für den RSV gesichert.

Nun möchten Sie die Reserve zurück in die 1. Kreisklasse bringen und auf ein neues Level bringen.

Akribisch, Erfolgshungrig und mit einem unbändigen Willen werden sie die 2. Herren fordern und fördern. Einige Neuzugänge stehen ebenfalls bereits fest und werden den Kader um Routinier Christopher Pusch verstärken.

Alle Zuschauer, Fans und Interessierten können sich also gewiss sein: Rehburgs Zweite spielt zwar kommende Saison eine klasse tiefer: Sie nimmt aber nur Anlauf um stärker zurückzukommen als jemals zuvor!

Author Martin

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