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Nachdem es im Vorjahr nicht klappen wollte, konnten unsere Damen in diesem Jahr siegreich aus dem Kreispokalfinale hervorgehen. Nach 90 spannenden Minuten und dem anschließenden Elfmeterschießen konnte man den Gastgeber aus Marklohe letztlich mit 7:6 bezwingen.  

Rückblick – Vor dem Pokalfinale 2016, bei welchem man sich am Ende mit 5:0 gegen die überlegenen Steimbker geschlagen geben musste, da sprach Coach Becker in der Vorbesprechung von diesen „einmaligen Momenten im Leben einer Fußballerin, an die sich jede rückblickend erinnern wird“.

Damals reichte es noch nicht zum ganz großen Coup, aber das diesjährige Pokalfinale am vergangenen Pfingstmontag zeigt, Becker sollte Recht behalten. Nach 90 völlig offenen Minuten und einem unfassbar spannenden Elfmeterkrimi setzten sich unsere Damen mit 7:6 gegen den Gastgeber aus Marklohe durch. Dabei hatten die Damen um Spielführerin Julia Laufer bereits seit Wochen mit fehlender Konstanz zu kämpfen – Licht und Schatten reihten sich in regelmäßigem Abstand aneinander.

So begann auch das Finalspiel für unsere Damen alles andere als optimal – bereits in der fünften Spielminute musste Torfrau Claudia Wieczorek hinter sich greifen. Nach einer Standardsituation konnte Alicia Lühring den Ball ungestört zum 0:1 über die Torlinie befördern. Das betroffene Kopfschütteln aller Spielerinnen und einiger Rehburger Zuschauer verdeutlichte es und Coach Becker brachte es an der Seitenlinie auf den Punkt – „schon wieder nach einem Standard“ … Während gegnerische Standardsituationen im Verlaufe der gesamten Saison immer wieder für brenzliche Aktionen vor dem Rehburger Gehäuse sorgten, konnte man im Gegenzug nach eigenen Standards nur selten einen Torerfolg verbuchen.

Beide Teams trafen im Vorfeld bereits zwei mal aufeinander. Nach einem 2:2 in der Hinrunde, einer 0:1 Auswärtsniederlage in der Rückrunde und dem nun erneuten Rückstand hatte der ein oder andere Zuschauer die Chancen der Rehburger wohl bereits zu Beginn der Partie von dannen schwimmen sehen. Doch bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff klingelte es auch im Kasten der Markloherinnen. Kathrin Dedunski konnte einen sehr schön anzusehenden Spielzug an der Torfrau vorbei zum 1:1 versenken. Was folgte war ein offener Schlagabtausch. Während die Markloher tief standen und immer wieder mit langen Bällen auf die pfeilschnelle Kim-Vanessa Adam versuchten für Gefahr zu sorgen, übernahmen die Rehburger Damen das Spielgeschehen im Mittelfeld und erspielten sich ihrerseits gute Chancen.

Nachdem alle Beteiligten auf Grund der wetterbedingten Einflüsse den Halbzeitpfiff herbeisehnten, sorgte Kim Slaby dann doch noch für die 2:1 Pausenführung. Eine Hereingabe von Julia Laufer konnte sie in der 43. Minute zum viel umjubelten 2:1 verwandeln. Beide Mannschaften investierten in den ersten 45 Minuten unglaublich viel Kraft, während der bekanntermaßen sehr großzügige Markloher Schulsportplatz und das Wetter ihr Übriges beitrugen, dass die Räume immer größer wurden und sich die Fehler auf beiden Seiten häuften. Locker lassen wollte verständlicher Weise aber keine der beiden Mannschaften und so tat Schiedsrichter Max Mohrmann gut daran, die Spielerinnen „an der langen Leine zu halten“ und so für einen sehr guten Spielfluss zu sorgen.

Die Gastgeber aus Marklohe starteten besser in die zweite Spielhälfte und konnten durch Kim-Vanessa Adam und dank einer missglückten Abwehr der Rehburger Torhüterin bereits in der 53. Spielminute den Ausgleich erzielen. Eine noch leicht abgefälschte Hereingabe lenkte Torfrau Claudia Wieczorek unglücklicher Weise direkt vor die Füße der Markloher Stürmerin, die locker aus 2 Metern einschieben konnte. Wer jetzt dachte, dass beide Mannschaften dem Wetter Tribut zollen und das Ergebnis über die Zeit retten wollen, der irrte. Die Rehburger Defensive um Libero Kira Aderhold fand sich abermals in brenzlichen Situationen wieder. Allein Kim-Vanessa Adam vergab im Verlaufe der zweiten Halbzeit drei sehr gute Möglichkeiten.

Aber auch auf der Gegenseite sollte es noch einmal gefährlich werden. Rehburgs Julia Laufer setzte einmal mehr die Markloher Defensivreihe unter Druck und konnte sich gegen zwei Verteidigerinnen durchsetzen, scheiterte letztlich aber erst an der Torfrau und setzte den anschließenden Nachschuss neben das Tor. Marklohe drückten in den letzten vier Minuten der Nachspielzeit noch einmal gehörig auf das Rehburger Tor, schaffte es aber nicht mehr einen Torerfolg zu erzielen. So bat der Schiedsrichter beide Mannschaften nach 95 gespielten Minuten zum Elfmeterschießen.


Elfmeterschießen – Nichts für schwache Nerven…

Klar, dass beide Seiten diese Situation bereits im Vorfeld einer solchen Partie im Training simuliert haben. Einzig offen war, welche Mannschaft besser mit dem Druck umzugehen weiß. Coach Becker hatte mit Spielführerin Laufer und Torfrau Wieczorek seine beiden sichersten Schützen an erster und letzter Stelle schießen lassen. Dass ausgerechnet Laufer den ersten Elfmeter verschießt, hätten wohl die wenigsten erwartet und zeigt, dass eine solche Situation auch für eine gestandene Spielerin und diesjährige Torschützenkönigin eine Herausforderung ist. Die erste Schützin von Marklohe versenkte den Ball dagegen sicher im Tor. Benita Janitzky trifft anschließend auf Seiten der Rehburgerinnen, während auch die zweite Markloher Schützin trifft. Nachdem auch Franziska Habbe den Ball nicht im Gehäuse unterbringen konnte, hatten die Markloherinnen die Chance bereits vorzeitig einen großen Schritt in Richtung Pokalerfolg zu machen und auf 3:5 zu erhöhen. Den fälligen Elfmeter von Marklohes dritter Schützin entschärfte Claudia Wieczorek allerdings mit einer sensationellen Parade und sorgte damit noch einmal für große Euphorie auf Seiten ihrer Mannschaft und der Rehburger Anhängern. Sowohl Kim Slaby als auch ihr Pendant auf der Gegenseite trafen anschließend zum 4:5 Zwischenstand. Torfrau Wieczorek konnte im Anschluss zum 5:5 ausgleichen, ehe Marklohe mit der letzten Schützin alles hätte klar machen können. Doch die Nerven versagten auch auf Seiten der Gastgeber und so landete das Spielgerät hinter dem Tor.

Im KO-System ging es nun weiter, während die Rehburger Damen vorlegten, musste Marklohe jeweils nachziehen. Als erstes trat Melina Fischer an. Die erst 16-Jährige kam zu Saisonbeginn aus der C-Jugend und überzeugte auf Anhieb mit 15 Toren in 16 Spielen. Leider konnte sie mit ihrem Schuss die Markloher Torfrau nicht überwinden, sodass der Sieg für die Markloherinnen erneut zum greifen nah schien. Doch auch der folgenden Schützin versagten die Nerven – der Zwischenstand betrug weiter 5:5. Nachdem Sandra Schmidt für die Rehburger auf 6:5 erhöhte, hatte man auf der Gegenseite das berüchtigte Quäntchen Glück. Der Schuss von Vanessa Mason klatschte unter großem Jubel der Rehburger Fans an die Latte, trudelte anschließend aber vom Rücken der Rehburger Torfrau über die Torlinie. In Runde acht des Elfmeterschießens trat auf Seiten der Rehburger Kathrin Dedunski an und verwandelte sicher zum 7:6 über die Torfrau hinweg in die Tormitte. Nachdem die anschließende Markloher Schützin den Ball über das Tor nagelte, brachen auf Seiten der Rehburgerinnen alle Dämme und es fiel allen Beteiligten eine unglaubliche Anspannung von den Schultern.

Da war er also, einer dieser „einmaligen Momente“ von denen Coach Becker im Vorjahr sprach. Für ihn persönlich war es aber noch viel mehr als das. Becker bestritt am vergangenen Montag sein letztes Spiel an der Seitenlinie der Rehburger Damenmannschaft, die er seit Januar 2015 begleitet hat. Mit ihr zusammen konnte er in dieser Zeit 40 von 54 Pflichtspielen siegreich bestreiten und im Schnitt 2,2 Punkte pro Spiel einfahren. Gleichzeitig bescherte ihm die Mannschaft auch einen ganz besonderen Abschied. Nachdem sich Coach Becker als aktiver Spieler bereits 2008 im Pokalfinale geschlagen geben musste und auch im vergangenen Jahr an der Seitenlinie nur das nachsehen hatte, wird der diesjährige Pokalerfolg auch für ihn ein ganz besonderer Moment bleiben…

Der Verein und die Mannschaft bedanken sich bei allen mitgereisten Fans und Unterstützern, die unsere Spielerinnen im Finale und auf dem Weg dorthin tatkräftig unterstützt haben.

#RSV ⚽

Author Martin

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